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Wege im Buchstabenwald, Dezember 2013

Verena Zeltner bei Wege im Buchstabenwald, Dezember 2013

4.1.2014:

Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. (Text und Foto: Robert Steinbrück)

Verena Zeltner – Ein Indianer weint doch nicht!

Einmal Schauspielern! Das dachten sich auch die Schüler der vierten Klassen der Nordschule Jena. Zusammen mit der Kinder- und Jugendbuchautorin Verena Zeltner und dem Radio OKJ, dem Offenen Hörfunkkanal Jena, rief man das Projekt „Wege im Buchstabenwald“ ins Leben. Ziel war es, einige Szenen des Buchs „Ein Indianer weint doch nicht“ mit Hilfe von lesebegeisterten Kindern durch kleine Rollenspiele nachzustellen.

Damit die kleinen Jenenser einen ersten Eindruck von der spannenden Geschichte um Moritz und seinen Freund Kalle bekommen konnten, besuchte man ganz zu Beginn des Projekts eine Lesung der Schriftstellerin. Die Begeisterung schien grenzenlos, denn das Publikum hörte nicht nur die ganze Zeit über aufmerksam zu, es stellte auch unheimlich viele Fragen an die Autorin. Verena Zeltner war angetan von solch einem großen Interesse für ihr Buch und ihren Beruf.

Die Geschichte erzählt von zwei Protagonisten, die auf den Pfaden der Indianer wandeln, sich Blutsbrüderschaft schwören und vom großen Kontinent auf der anderen Seite des Atlantiks träumen. Als dann plötzlich ein Mädchen den Weg von Moritz und Kalle kreuzt, in das sich beide unsterblich verlieben, sind die Probleme natürlich vorprogrammiert.

Nachdem die Lesung beendet war, meldeten sich zahlreiche Kinder, um freiwillig das Projekt zu begleiten und ihre Stimmen den einzelnen Charakteren des Buches zu leihen. Die lebhafte Geschichte um die zwei Freunde, deren Abenteuer an Erzählungen Karl Mays erinnern, traf also voll ins Schwarze und sorgte bei den Schülern für großen Lese- und Zuhörerspaß.

Grund genug, um am nächsten Tag sofort in die Rollen der einzelnen Figuren zu schlüpfen. Es war erstaunlich, wie viel Wissen die Beteiligten des Projektes um das Buch mitbrachten. Jedes Detail, das sie während der Lesung gehört hatten, konnten sie wiedergeben. Nun galt es vor dem Mikrophon des OKJ eine gute Figur zu machen. Es wurden einzelne Szenen ausgewählt und anschließend mit den Stimmen der Kinder nachgestellt. Die eingesprochenen Dialoge besaßen stets eine hohe Qualität und manch einer entdeckte sein stimmliches Talent. Dabei hielt man sich nicht immer an das Skript. Die Viertklässler interpretierten Situationen neu und brachten eigene Ideen mit in die Geschichte. Die Autorin war begeistert über diese Fülle an Einfallsreichtum. Auf diese Weise ergab sich etwas völlig Neues, dass jedoch auf natürliche Art durch die engagierten Kinder präsentieret wurde.

Sichtlich Spaß hatten die kleinen Lesebegeisterten am Geräusche machen. Von Schreibgeräuschen, über Stühle rücken bis hin zu lautem Kindergeschrei. Mit viel Kreativität meisterte man die Situation, schließlich befand man sich während der Aufnahmen in einem Klassenzimmer.

Am Ende fragten die Kinder, ob es denn nächste Woche weitergehen würde. Diese begeisterte Nachfrage machte den Veranstaltern deutlich, dass das Projekt „Wege im Buchstabenwald“ ein voller Erfolg war.

Wer das finale Ergebnis hören möchte, der kommt am 6. Februar 2014 um 17.00 Uhr in die Erst-Abbe-Bücherei in Jena. In Raum 10 möchte der Radiosender OKJ die Premiere der Hörfassung allen Interessierten und Beteiligten vorführen.